Schon seit meiner Kindheit kannte ich die Fingerschlagautomaten vom DDR-Rummel. So manches Taschengeld wurde dort verzockt. Nach heutiger Sicht sicherlich kein Vermögen, doch damals galt eine DDR-Mark auch noch etwas. Zufällig konnte ich solch einen Automaten 2003 bei ebay ersteigern. Für den Preis von ca. 250 Euro ganz ok. Das Gehäuse war mit Sprelacart bezogen und es fehlten 2 Auszahlklinken. Die Metallteile waren angerostet (für das Alter normal) und die Holzteile wurden mehrfach mit Farbe gestrichen. Aber trotzdem befand sich der Automat in einem guten Zustand für eine Restauration.
Links das fertig bearbeitete Gehäuse , welches schon neu mit Kaltleim verleimt ist und die Holzschäden mit Holzkitt ausgebessert wurden. Anschließend muss das Gehäuse noch verschliffen werden (min. bis 240 Korn) Rechts sind schon die nachgefertigten Auszahlklinken und die polierte Spielmechanik zu sehen. |
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Die Holzoberfläche wird neu gebeizt und mit einem Klarlack gespritzt. Die Metallteile für das Spielfeld und Beschläge einschl. Münzprüfer habe ich poliert. Verzinkte Bleche (wie Kasse, Führungsbleche und Münzkanal) werden ganz einfach mit einem Zinkspray wieder wie das Original hergestellt. Je nach Erhaltungzustand habe ich die Originalschrauben wiederververwendet, als Ersatz verwende ich nur entsprechende neue Schlitzschrauben aus Eisen (Kreuzschlitz gab es in den 50igern noch nicht). Die zwei fehlenden Klinken habe ich manuell nachgefertigt.
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Wie sich später heraus stellte war dieser Fingerschlagautomat mal auf dem DDR-Rummel aufgestellt. Durchaus möglich, dass ich schon einmal an diesen Automaten mit den UWAG-Marken gespielt habe. Soviele Aufsteller gab es ja in der DDR nicht. Nach dem Fundort müsste der Aufsteller aus dem Raum Harz stammen. Ursprünglich war es mal ein Treff von Steiner. Ich hatte auch garnicht gedacht, dass es noch viele Fans von den Fingerschlägern gibt. Doch leider sind die Fingerschläger heute nur noch selten zu finden. Auf bitte einiger Fans habe ich meinen Fingerschlag vermessen. Sie hatten geplant sich einen eigenen Fingerschlag selbst zu bauen. In der Tat ist der Fingerschlag relativ einfach aufgebaut, viele Materialien sind heute noch handelsüblich. Probleme gab es mit der Handanfertigung der Auszahlklinken. Doch dazu mehr im Projekt Fingerschlag. Sehr schön sieht man in den folgenden Bildern noch die Probleme mit dem Münzlauf bei 5 Eurocent statt den UWAG oder 10 DPF Münzen. Im Zuge des Projektes allerdings kein Thema mehr.
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