Auf der IMA 1969 in Berlin wurde von Roberson&Co. KG am Stand 33 die neue Kero vorgestellt. Zitat aus dem Automatenmarkt 10/1969 S.44: "Sehr zufrieden zeigt man sich auf dem Roberson-Stand mit dem Interesse für die Spielgeräte von Mills mit deutscher Zulassung" Das Bild links zeigt den damaligen Messestand (Quelle: Automatenmarkt) mit der Kero. Der angebotene Unterschrank wurde später auch in der Aufstellung verwendet. Im Hintergrund ist noch ein unbekannte Slot zu sehen.

Die Kero ist eine mechanische Slot (Spiel + Auszahlung mit Technik von Mills) mit 2,- DM Spiel und 20 Pfg. Einsatz (Gehäuse mit elektromechanischer Münzsteuerung von Roberson) mit einen Gewicht von etwa 50Kg.

 

 

 

 

Frontansicht

Währung/Einwurfmöglichkeit: 0,10 DM

Spielpreis: 2 x 10 Pfg.

Spielverlauf: Nach Einwurf von zwei 10Pfg.-Stücken wird der Starthebel freigegeben und das Spiel kann gestartet werden. Während der 15 Sek. Mindestspieldauer ohne Beeinflussung kann der Spieler nur auf sein Glück hoffen. Sehr häufig bekommt man Kleingewinne von 40 Pfg. oder 80 Pfg.

 

 

Der Gewinnplan ist besteht aus zwei Teilen. Der untere Plan zeigt die normale  Auszahlung von 40 Pfg. bis 1,40 DM an. Eine Sofortauszahlung von 2,- DM mit  einer Serie von 9 weiteren Spielen mit 2,- DM Auszahlung erfolgt nach den oberen Spielplan. Ausnahme eine 7 auf der ersten Walze (nur 1x vorhanden). Bei der Serienausspielung leuchtet das 2DM-Stück im unteren Plan und pro Spiel sind trotzdem 2 x 10 Pfg. Einsatz notwendig. Der Gesamtgewinn pro Serie beträgt somit nur 18,- DM.

Innenleben/Technik: Die Kero ist eine mechanische 3 Walzen-Slot mit 20 Feldern pro Walze. Der 220V Anschluß wird für die Beleuchtung mit Leuchtstofflampen, den Scheibenmotor und die Münzsteuerung benötigt. Ohne Strom ist kein Spiel möglich.

Münzsteuerung: Ironie des Schicksals - eine mechanische Slot hat natürlich einen Münzprüfer, doch wenn es keine 20 Pfg. Münzen gibt, ist guter Rat teuer. Bei Roberson wurde ein 10 Pfg. Münzprüfer eingebaut mit einer elektromechanischen Steuerung zur Zählung. Dadurch konnten nur 10 Pfg.-Stücke in die Slot eingeworfen und ausgezahlt werden. Der grosse Kassenbehälter in Form einer Schublade (Größe wie ein Schieber vom Nachttisch) befindet sich hinter der Auszahlschale gesichert mit 2 Schlössern.

Die Münzsteuerung im einzelnen: Bei (1) befindet sich der 10 Pfg. Münzprüfer. Der Magnet (2) gibt die Münzannahme frei und verhindert ein Nachwerfen während des Spieles. Bei angezogenen Magnet landen die Münzen in der Auszahlschale. Über den Münzschalter (3) erfolgt pro eingeworfenen 10 Pfg.-Stück ein Impuls an die Relaisbaugruppe 4. Diese gibt nach 2 Impulsen (2x10Pfg.) den Hubmagneten (5) frei, zur Entrieglung des Starthebels. Gleichzeitig wird über den Magnet (2) der Geldeinwurf gesperrt. Der Mindestlauf von 15 Sek. pro Spiel wird über das verplombte "Uhrwerk" (bauähnlich zu den Wulff-Banditen) gewährleistet. Nach Spielende wird über den Mikroschalter (6) die Relaisschaltung zurückgesetzt. Ein neues Spiel kann beginnen.

 

Bilder von der Beleuchtungseinrichtung mit dem Getriebemotor: In der Slot von Roberson sind 3 Leuchtstofflampen (28,5cm, 8W) zur Beleuchtung der Gewinnpläne und der Walzen eingebaut. Zusätzlich ist noch eine Niederspannungslampe zum Anzeigen der Serie verbaut. Ein besonderes Gimmick ist der leise Getriebemotor (8) zur Steuerung der Filterscheibe. Die Lichteffekte auf der unteren Scheibe vermitteln etwas Diskofeeling der End60er.

Innen Tür

 

Der Ablauf und die mechanische Steuerung des Serienspiels wurde von der Redo übernommen:

 

 

Das obige Bild zeigt die Bauteile zur Steuerung des "Sonderspiels". Für jede Walze gibt es eine Lochscheibe auf der Hauptwelle, wobei die verschiedenen Löcher und Stellungen der Lochscheiben untereinander alle möglichen Gewinne nachbilden. Nach Stillstand der Maschine ermitteln die Abtastfinger (1) von den Lochscheiben den möglichen Gewinn. Bei einen Gewinn wird die entsprechende Anzahl der Auszahlschieber betätigt. Für den Sonderfall "Sonderspiel" werden alle Abtastfinger (bis auf die für die erste Walze) mechanisch in Gewinnstellung verriegelt und das "Zählwerk" (2) durch Verschieben der Achse aktiviert. Gleichzeitig erfolgt über den Mikrotaster das Einschalten der 2 DM Lampe an der Frontseite. Beim nächsten Spiel wird mit dem Starthebel über die Wippe (4) das Zählrad (5) eine Stellung weitergedreht. In der letzten Stellung (im Bild unter dem Pfeil 5) ist ein Schlitz, wodurch die Entrieglung erfolgt und das "Sonderspiel" ist beendet. Der mögliche Gesamtgewinn beträgt nicht 20,- DM sondern nur 18,- DM, da auch beim "Sonderspiel" ein Einsatz von 2x10 Pfg. notwendig ist.

Erscheinungsjahr: 1968

persönliche Meinung: Mich begeistert das Gerätekonzept von Roberson zur damaligen Zeit, mit einfachen  Mitteln gegen die elektromechanische 3-Scheiben oder 3-Walzen-Konkurenz eine Slot auf den Markt zu bringen.  Die Kero ist wahrscheinlich der letzte zugelassene mechanische Automat. Negativ finde ich nur das Resopal an den Seitenwänden. Ist aber bedingt durch den Zeitgeist der 68er Generation.

 

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  • drehscheibe
  • front800
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