Automat32-2.jpgNach all den Mühen bei einer Restauration oder den Nachbau eines alten Spielautomaten ergibt sich die Frage nach einem perfekten Finish des Gehäuses. Nach dem Testen von verschieden Varianten verwende ich die Methode Beizen und Wachsen, da bei der Verwendung von Lacken eine Farbspritzeinrichtung notwendig ist und natürlich eine  entsprechende Räumlichkeit dazu, denn man möchte nicht immer auf schönes Wetter warten. Weitere Vorteile für diese Methode ist die einfache Pflege, ein eleganter seidenmatter Glanz,  einfache Ausbesserung nach Beschädigungen (mit Wachsstangen) oder die problemlose Auffrischung nach einigen Jahren. Ich denke hier bleibt auch die Natürlichkeit des Holzes am besten erhalten.

Im Handel  werden verschiedene Produkte angeboten. Ich empfehle stets die Verwendung einer Produktlinie von einen Hersteller, da hier die Abstimmung untereinander die besten Ergebnisse bringt.

Bei alten Spielautomaten beize ich die Lackschicht ab, danach erfolgt ein Nassfeinschliff mit einen Schleifschwamm (Korn 240). Wenn die Oberfläche danach nicht mehr dem Originalfarbton entspricht ist ein einmaliges Nachbeizen mit nachfolgenden Nassfeinschliff erforderlich.

Bei Neubau wird zuerst die Oberfläche mit 180er Korn, dann mit 240er Korn nass geschliffen (ich mache das ohne Maschinen mit einem Schleiffschwamm oder Nasschleifpapier). Nach der Vorbehandlung wird das Gehäuse mit den entsprechenden Farbton gebeizt. Jetzt ist noch ein Feinschliff notwendig um die beim Beizen geöffneten Poren und die stehenden Holzfasern zu glätten. Nach Bedarf erfolgt noch ein zweites Beizen der Oberfläche, zur Erziehlung des gewünschten Farbtones.

Jetzt sind alle noch vorhandenen kleinen Löcher, tiefen Kratzer usw. mit einen Hartwachs aus der verwendeten Produktlinie zu verschließen. Den geliebten Holzkit sollte man nicht verwenden!

Auf die so farblich vorbehandelte Holzoberfläche wird Holzwachs mit Stahlwolle (bei pastösen Wachs) oder einem Lappen (bei flüssigen Wachs) aufgetragen. Es sollte nur ein dünner Auftrag sein, denn viel hilft nicht viel, da das zu viele Wachs mühsam herunterpoliert werden muß. Nach einer Trocknungszeit von ca. 30 min. kann die Oberfläche mit einem Baumwolllappen poliert werden. Bei Fehlstellen wird noch etwas Wachs aufgetragen und erneut poliert.

Hier zwei Beispiele aus dem Projekt Fingerschlag Nachbau:

Sehr gute Erfahrungen habe ich mit der Antikserie von Liberon (erhältlich im Fachhandel) gemacht. Die Beize ist auf Spiritusbasis, also sehr gut für Hartholz geeignet. Links die verwendeten Liberonprodukte. Das rechte Bild zeigt einen Fingerschlagnachbau mit dem Gehäuse 2, Material Buche. Die Beize Eiche hell habe ich zweimal aufgetragen. Das Spielfeld wurde mit Liberon Beize marine eingefärbt. Das Auftragen der Wachsschicht (Farbton Eiche hell von Liberon) erfolgte mit Stahlwolle 000.  

Oberflaechenfinish.png     Ansicht Holz

 

Das zweite Beispiel zeigt ein Gehäuse 3 aus Projekt Fingerschlag. Als Material habe ich kf-Beize von Clou (ist auf Wasserbasis und wird auch oft von Tischlern verwendet) und Holzwachs von Bondex verwendet.  Das Spielfeld ist mit den oben genannten Liberon Produkten in Eiche hell, einmal gebeizt und gewachst.

Bondex  Automat32-1